Suprapubischer Katheter: Tipps vom Pflegedienst

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Suprapubischer Katheter: Als pflegender Angehöriger stehen Sie oft vor medizinischen Entscheidungen, wie der Verwendung eines Blasenkatheters für die pflegebedürftige Person. Wir beleuchten eine gängige Variante des Blasenkatheters, den suprapubischen Katheter, der durch die Bauchdecke in die Harnblase eingeführt wird. Lesen Sie hier die Vorteile, die medizinischen Indikationen und wichtige Hygiene-Regeln, damit Sie sich in Ihrer Pflegetätigkeit sicherer fühlen.

Was ist ein suprapubischer Katheter?

Bei einem suprapubischen Blasenkatheter handelt es sich um einen Katheter, bei dem Patienten einige Zentimeter über dem Schambein ein flexibler Schlauch durch die Bauchwand eingeführt wird, um Urin aus der Harnblase abzuleiten. Diese Form des Blasenkatheters ermöglicht es, die Harnröhre zu umgehen.

Das Einführen des Katheters erfolgt – unter örtlicher Betäubung – mithilfe eines kleineren, chirurgischen Eingriffes. Ein suprapubischer Urinkatheter hat einen kleinen Ballon am Ende, der nach dem erfolgreichen Einsetzen aufgeblasen wird, um ein Herausfallen zu verhindern.

Der Katheter hat die Vorteile, die Hygiene, die Verträglichkeit und den Tragekomfort zu verbessern. Bei männlichen Patienten lassen sich zudem die Risiken für Nebenhoden- und Prostata-Infektionen auf ein Minimum reduzieren.

Suprapubischer Katheter: diagnostische und therapeutische Gründe

Blasenkatheter kommen sowohl aus diagnostischen als auch therapeutischen Gründen zum Einsatz. Für das Einsetzen eines suprapubischen Katheters sprechen:

  • aus diagnostischer Sicht: die Ergebnisse mikrobiologischer Untersuchungen
  • aus therapeutischer Sicht: die Unmöglichkeit einer Einführung durch die Harnröhre, z. B. infolge von Operationen an Blase, Gebärmutter, Dickdarm und Rektum, einer Querschnittslähmung, geschwächter Beckenbodenmuskulatur oder einer Harnröhrenverletzung etc.
  • eine langfristig terminierte Katheteranlage: unkomplizierterer Wechsel im Vergleich zum Harnröhrenkatheter – v. a. auch bei unheilbar kranken und schwer beeinträchtigten Patienten sowie Personen im Rollstuhl
  • die Option – trotz Blasenkatheters – auch weiterhin sexuell aktiv zu sein, da der Genitalbereich nicht berührt wird

Nicht zu unterschätzen ist das Gefühl größerer Sicherheit, das einige Patienten dazu bewegt, sich aus eigenen Wünschen für einen suprapubischen Urinkatheter zu entscheiden.

Die korrekte Pflege eines suprapubischen Katheters

Da ein suprapubischer Katheter mit einer oberflächlichen Naht an der Bauchdecke fixiert ist, ist eine gute medizinische Versorgung der Punktionsstelle von extrem großer Bedeutung. Ziel ist es, Infektionen unter allen Umständen zu vermeiden.

Würden sich durch den Katheter eingedrungene Bakterien ausbreiten, könnten – neben Blase und Harnwegen – auch die Nieren betroffen sein. Die Gefahren sind besonders für Patienten groß, deren Immunsystem geschwächt ist. Je länger der Katheter im Körper liegt, umso höher ist das Risiko von Infektionen und daraus resultierenden Komplikationen, wie:

  • Nierenentzündungen bis hin zu chronischen Niereninfektionen
  • Blasen- und Nierensteinen
  • eine aus der Entzündung resultierenden Sepsis

Unsere Fachkräfte nehmen sich ausreichend Zeit, um Bauchdeckenverbände und Pflaster zu wechseln sowie Reizungen der sensiblen Einstichstelle – vor allem kurz nach einem Eingriff – zu behandeln und Verkrustungen zu entfernen. Wir vermitteln Ihnen Sicherheit und zeigen Ihnen, wie Sie den Katheter in Ihren Alltag integrieren können. Wir unterstützen Sie dabei, den Bereich um den Katheter hygienisch zu reinigen und den Katheter zu spülen. Bei starken Schmerzen oder unkontrolliertem Urinaustritt informieren wir umgehend einen Arzt, der den Katheter kontrolliert.

Versorgungstipps von unseren Fachkräften

  • Hygiene ist entscheidend: Sorgen Sie stets für eine gründliche Handhygiene vor und nach dem Kontakt mit dem Katheter, um Infektionen zu vermeiden.
  • Achten auf Anzeichen von Infektionen: Überwachen Sie die Einstichstelle auf Rötungen, Schwellungen oder eitrige Ausscheidungen und kontaktieren Sie bei Anzeichen einer Infektion sofort einen Arzt.
  • Urinbeutel korrekt handhaben: Stellen Sie sicher, dass der Urinbeutel immer unterhalb der Blase des Patienten positioniert ist, um den Rückfluss von Urin zu verhindern.
  • Richtiger Umgang mit dem Urinbeutel: Leeren Sie den Urinbeutel regelmäßig, bevor er voll ist, und achten Sie darauf, dass die Auslassöffnung nicht mit unsauberen Oberflächen in Kontakt kommt.

  • Ernährung und Flüssigkeitszufuhr beachten: Eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme sind wichtig, um den Urinfluss zu fördern und Harnwegsinfektionen vorzubeugen.
  • Schulungen und Anleitungen nutzen: Nehmen Sie an Schulungen teil oder suchen Sie Anleitungen von medizinischem Fachpersonal, um die richtige Handhabung und Pflege zu erlernen.
  • Regelmäßige medizinische Kontrollen: Stellen Sie sicher, dass regelmäßige Kontrollen von Fachpersonen durchgeführt werden, um den Zustand des Katheters zu überwachen.
  • Unterstützung und Ressourcen suchen: Zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um zusätzliche Unterstützung und Ratschläge zu erhalten.

Fazit – optimale Versorgung mit dem M&M Pflegedienst

Das Setzen eines suprapubischen Urinkatheters kann aus therapeutischer und diagnostischer Sicht erforderlich sein, um Ihnen – vor allem bei anhaltender Katheterisierung – den Alltag beziehungsweise den Genesungsprozess zu erleichtern. Unsere Fachkräfte vermeiden durch fachmännische Hygiene Infektionen und sorgen dafür, dass Sie bestmöglich mit Ihrem Urinkatheter zurechtkommen. Zögern Sie nicht uns zu kontaktieren, wir helfen Ihnen gern.

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